Über den siegreichen Konstantin


Schon lange wurde zwischen den Truppen Konstantins und denen des Maxentius Bürgerkrieg geführt. Während Konstantin selbst in der Schlacht kämpfte, fürchtete sich Maxentius, Rom zu verlassen. Denn er hatte einen Orakelspruch gehört, dass ihm außerhalb der Stadt der Tod drohe.
Die Soldaten der beiden Heere kämpften sehr tapfer; Flucht war weder diesen noch jenen bekannt. Obwohl Maxentius die größeren Truppen hatte, konnte trotzdem keiner von beiden siegen.
In einer Nacht aber soll Konstantin, während er schlief, das Zeichen Christi gesehen haben, unter dem geschrieben stand: ,,In diesem Zeichen wirst du siegen!" Deshalb befahl er am folgenden Tag, dass das Zeichen Christi auf die Schilde gezeichnet werde, und führte das Heer gegen die Feinde. Nahe bei der Milvischen Brücke wurde eine schwere Schlacht begonnen.
Inzwischen war Maxentius vom Volk heftig getadelt worden, weil er sich von der Schlacht fernhielt. Aus diesem Grund beschloss er, nachdem er einige Senatoren zusammengerufen hatte, die Sibyllinischen Bücher zu befragen. Diese Antwort wurde ihm gemeldet: ,,Heute wird ein Feind der Römer sterben!' Nachdem er diese Worte gehört hatte, wurde Maxentius zur Hoffnung auf den Sieg veranlasst und verließ Rom, weil er glaubte, dass Konstantin jener Feind der Römer sei. Er überquerte den Tiber auf der Milvischen Brücke und eilte in den Kampf.
Von beiden Seiten wurde mit höchstem Eifer gekämpft; schließlich besiegte Konstantin den Feind, weil Gott ihn unterstützte. Nachdem er das gesehen hatte, vertraute sich Maxentius der Flucht an, damit er nicht selbst getötet werde. Aber weil inzwischen die Brücke abgebrochen worden war, konnte er den Tiber nicht mehr überqueren und wurde, von der Menge der Flüchtenden bedrängt, in den Fluss gestoßen.

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