Beim Dichter Homer lesen wir, dass Odysseus mit seinen Gefährten auf einer gewissen Insel zu einer Höhle gelangt ist. Obwohl sie wussten, dass dort ein Zyklop wohnte, betraten die Griechen dennoch die Höhle. Wenig später aber kehrte der Zyklop, der den Namen Polyphem hatte, mit seinen Schafen zurück und verschloss den Ausgang. Sobald er die Griechen erblickte, tötete er sofort zwei von ihnen und aß sie.

Weil er erkannt hatte, dass der Ausgang mit einem gewaltigen Felsen verschlossen war, sagte Odysseus seinen Freunde: „Wer von euch weiß, wie wir die Höhle verlassen können? Ich glaube: Allein mit der Hilfe Polyphems können wir die Höhle verlassen! Deshalb ist es nötig, dass wir eine List anwenden.“ Deshalb ging Odysseus zum Zyklopen und gab ihm süßen Wein, den er zufällig bei sich hatte. Dieser trank mit großer Freude, dann forderte er mehr wein von Odysseus. Nachdem er Ihn erhalten hatte, sagte Polzphem: „Ich danke dir. Well du mir Wein gegeben hast, werde ich dich als letzten töten. Willst du mir sagen, welchen Namen du hast (= wie du heißt)?" Odysseus, jener sehr kluge Mann, antwortete: Ich habe den Namen Niemand (= Ich heiße Niemand).“

Schließlich schlief Polyphem vom Wein betrunken (wörtl.: Voll mit Wein) ein. Schnell nahm Odysseus mit seinen Freunden einen großen Holzpfahl aus dem Feuer und brannte Polyphems Auge aus, das mitten auf seiner Stirn war.

Mit lauter Stimme rief Polyphem die übrigen Zyklopen zusammen; wieder und wieder rief er, dass Niemand ihn verletzt habe. Nachdem sie aber jene Worte gehört hatten, sagten die zusammengerufenen Zyklopen: „Wir können Polyphem nicht helfen - es steht fest, dass er verrückt ist!“ Am nächsten Tag trug Polyphem den Felsen wieder weg. Weil er kein Augenlicht hatte, berührte er die Schafe, die die Höhle verließen, sorgfältig mit den Händen, damit niemand außer den Schafen hinausgehen konnte. Wieder nützte die Klugheit des Odysseus den Griechen: Er band sich und seine Freunde unter die Schafe. So bemerkte Polyphem nicht, dass die Männer die Höhle verließen.